Geschichte

Seit 1889 gibt es die Freiwillige Feuerwehr in der Gemeinde Felm. Während zu Gründungszeiten noch die Brandbekämpfung im Vordergrund stand, steht heute die Hilfeleistung an erster Stelle. Menschen aus Notsituationen befreien und technische Hilfe leisten, das hat bei der Feuerwehr oberste Priorität.

Für alle Interessierten hier ein Auszug der Chronik zur 100 Jahrfeier der Freiwilligen Feuerwehr Felm:

Chronik zur 100 Jahrfeier

Für die aufzustellende Chronik zur 100 Jahrfeier unserer Wehr am 1.6. bis 4.6. 1989 geben wir folgenden Rückblick:

1889 wurde die Wehr Kaltenhof-Felm gegründet. Über die damalige Personalstärke liegen uns keine Unterlagen vor.

1921 trennten sich beide Wehren und wurden aufgelöst.

1925 wurde die Wehr Felm neu aufgestellt. Es wurde eine Handdruckspritze aus Husum für 200 Reichsmark gekauft.

1927 wurde eine neue Handdruckspritze durch Herrn Gratkopp Wellingdorf gekauft. Als Kaufpreis der Handdruckspritze stellten die Felmer Grundeigentümer ihr Jagdrecht zur Verfügung.

1943 wurde eine Tragdruckspritze (TS 8) gekauft. Diese Motorspritze steht der Wehr noch heute bei Einsätzen zur Verfügung. Die alte Handdruckspritze wurde an die Kieler Nachrichten für 200 Reichsmark verkauft.

1948 wurde durch die Verhandlungen des damaligen Kreisbrandmeisters Maas im Kreis Eckernförde der Wehr ein Sanitätsfahrzeug aus dem 2. Weltkrieg geschenkt. Das Fahrzeug war Marke Phänomen, Baujahr 1942. Ursprünglich sollte das Fahrzeug 3000 Mark kosten. Die Bereifung des Fahrzeuges musste erneuert werden. Das Geld war jedoch so knapp, dass dieselben mit Speck und Schinken von Feuerwehrkameraden bezahlt wurden.

1953 wurde aufgrund der schlechten Alarmierung der Wehr eine Sirene angeschafft. Das Geld wurde durch Sammlungen und Spenden, sowie dem Reinerlös aus dem Frühlingsball der Feuerwehr erbracht. Weiter wurde im gleichen Jahr die Wehr mit gebrauchten Uniformen aus Beständen der Polizei ausgerüstet.

1964 erhielt die Wehr zur 75 Jahrfeier ein sehnlichst erwünschtes neues Fahrzeug Fabrikat Ford Taunus Transit. Der Kaufpreis betrug 9866 Mark.

Übergabe neues LF 8 1964 auf der 75 Jahrfeier

Das alte Fahrzeug wurde verschrottet. Der Schrottpreis betrug 250 Mark. Dieses Geld wurde zur Einrichtung eines Kameradschafts-und Unterrichtsraumes verwendet.

Meine letzte Fahrt auf der 75 Jahrfeier Alte TSA mit TS 8, Baujahr 1943, heute noch im Einsatz

1968 wurde vom Feuerwehrkameraden Günther Hackauf angeregt, einen Musikzug zu gründen. Die Felmer Wehr hatte vor dem 2. Weltkrieg schon einen Musikzug. Ein Bild davon ist im Felmer Kroog vorhanden und am Anfang dieser Chronik.

1969 wurde von der Wehr auf der Jahreshauptversammlung beschlossen, für den zu gründenden Musikzug Geld zu sammeln. Jeder Feuerwehrmann musste pro Woche eine Mark hierfür bezahlen.

1971 wurde auf der Jahreshauptversammlung am 1.2.1971 unter Punkt 10 beschlossen, einen Musikzug zu gründen. Beim Kreis wurde eine Satzungsänderung zur Errichtung eines Feuerwehrmusikzuges beantragt.

Am 23.2.1971 war der erste Übungsabend des Musikzuges. Geübt wurde im alten Gerätehaus. Die Personalstärke war damals 15 Kameraden. Musiklehrer war Nikolaus Müller aus Kiel. Nach einem halben Jahr übernahm sein Sohn Michael die Ausbildung und führt dieses Amt ohne Unterbrechung noch heute aus. 1974 erhielt die Wehr eine eigene Fahne.

Der Kaufpreis betrug 3200 Mark. Das Geld kam aus Spenden der Feuerwehrkameraden, Sammlungen in der Gemeinde Felm, sowie von Geschäftsleuten aus dem alten Amt Dänischer Wohld.

1974 fand die Fahenweihe am 06.09.1974 durch den damaligen Kreiswehrführer Kruse statt. Als Paten standen die Fahnen der Wehr Felmerholz und Damp.

Am 22. und 23.11.1974 wurde der Wehr ein neues Gerätehaus sowie ein Schulungsraum im Zuge des Neubaus Mehrzweckhalle übergeben. Die Einweihung fand im Beisein vom damaligen Innenminister Rudolf Titzck und Kreiswehrführer Kruse unter den Klängen unseres Musikzuges statt.

1975 erhielt unsere Wehr ein neues schweres LF 8. Sehr schnell hatte man erkannt, dass das vor 11 Jahren angeschaffte Fahrzeug, der Ford Taunus Transit, für den ländlichen Bereich nicht zu gebrauchen war. Bei Einsätzen im Gelände musste das Fahrzeug von den Kameraden mehr geschoben werden, als es selber zog. Nur die Erkenntnis zu dem Zeitpunkt des Kaufs waren wohl nicht anders. Das neue Fahrzeug wurde von den Feuerwehrkameraden Klaus Dallmann und Willi Huß direkt vom Werk Ulm abgeholt.

Am 7.3.1975 erfolgte die Übergabe an die Wehr durch den damaligen Kreiswehrführer Fritz Kruse. Das alte Fahrzeug wurde gegen den Widerstand der Wehr meistbietend an eine Feuerwehr im Kreis Plön verkauft. Wie gut so ein schweres LF 8 im Einsatz sein kann, erfuhren wir schon recht bald. Bei Godbersen war bei schwerem Sturm ein Kirschbaum mit 1,5 m Durchmesser umgefallen und musste beseitigt werden. Mit Motorsäge und Axt gingen wir Kameraden ans Werk, schnell war der Baum beseitigt. Das Entfernen des Baumstumpfes besorgte unser LF 8 im Kriechgang. Im gleichen Jahr wurden wir zu einem Verkehrsunfall gerufen, den wir heute noch nicht vergessen haben. Ein Pkw war beim Landwirt Kruse in den Garten gerast. Das Vierkanteisen von der Einfriedung war dem Fahrer von unten durch den Innenraum des Fahrzeuges mehrmals durch die Körperteile gestoßen. Es musste das Eisen durchgesägt werden, um den Schwerverletzten dann mit den Eisenteilen im Körper in ein Krankenhaus einzuliefern. Der folgende Ausschnitt soll einmal zeigen, wie vielfältig die Arbeit, aber auch der Kontakt zur Bevölkerung ist.

1978 musste das Sparclubfest am 25.11.1978 abgebrochen werden. Durch Brandstiftung in Brand geraten, stand am frühen Abend das Wirtschaftsgebäude von Max Köpke in Flammen. Mit den Wehren des Amtes Dänischer Wohld wurde das Feuer bekämpft und das Vieh aus dem Gebäude geschafft. Die weitere Arbeit für unsere Wehr erstreckte sich auch noch auf den 26.11.1978. Der Sachschaden betrug ca. 400.000 Mark.

Der Jahrhundertwinter machte auch unserer Wehr schwer zu schaffen. Zwischen den Festtagen 1978 und am 15., 16., 17. und 18.2.1979 war unser Ort von der Außenwelt durch hohe Schneewehen abgeschnitten. Während dieser Tage holten wir, soweit möglich, mit unserem LF 8 Medikamente aus Altenholz, Gettorf und Kiel. Lebensmittel wie Fleisch und Brot, holten wir mit einem selbstgebauten großen Schlitten zu Fuß von den Geschäften aus Osdorf.

Im Jahre 1979 feierten wir in einem 800 Mann Zelt, aufgestellt gegenüber der Gastwirtschaft Max Köpke, unser 90jähriges Jubiläum. Wenn es auch ein gelungenes Fest war, so haben wir bis heute nicht vergessen, dass uns in der Nacht eine Verstärkeranlage im Wert von 900 Mark aus dem Zelt gestohlen wurde. Einen Großbrand hatten wir 1979 noch in unserer Gemeinde. Das Wirtschafts-und Wohngebäude von Landwirt Klaus Baas in Altwittenbek, damals noch Gemeinde Felm, stand am 27.10. in Flammen. Mit Nachbarwehren des Amtes und unseren beiden Wehren in der Gemeinde wurde der Brandherd bekämpft. Das Wasser musste teilweise über eine 2 km lange Schlauchleitung aus dem NO-Kanal gepumpt werden. Der Sachschaden lag bei ca. 800.000 Mark. Zwischenzeitlich hatte unsere Wehr auch Handsprechfunkgeräte erhalten, auf die wir heute nicht mehr verzichten wollen.

1981 erhielt unser LF 8 ein 4-m-Band-Funkgerät. Auch wurde 1981 eine neue dritte Sirene in Feim beim Gerätehaus installiert. Im gleichen Jahr konnte die Alarmierung für die Wehr über die Rufnummer 112 erfolgen. Dieses war ein Schritt in die richtige Richtung. Unsere Alarmierung war nicht mehr zeitgemäß. Es gab große Verzögerungen bei der Alarmierung, da die Ortsteile Krück und Dehnhöft eine andere Vorwahl haben und unser damaliger Wehrführer dort wohnt. 1982 erhielt unsere Wehr Preßluftatemschutzgeräte, die heute für eine Feuerwehr unerlässlich sind. 1984 hatten wir wieder einen Großbrand, das Wirtschaftsgebäude von Kurt Dieckmann, Hunnenberg, stand in Flammen. Obwohl teilweise sieben Wehren unseres Amtes im Einsatz waren, konnte nicht verhindert werden, dass viele Tiere sowie Geräte in den Flammen umkamen und verbrannten. Der Sachschaden belief sich auf ca. 300.000 Mark. Ein großer Wunsch ging im gleichen Jahr für die Wehr in Erfüllung. Lange hatten wir nach einem TLF Ausschau gehalten. Für 4900 Mark kaufte unsere Gemeinde ein altes TLF 16, dass einige Kameraden von uns vorher besichtigt hatten. Wenn dieses Fahrzeug auch schon sehr alt war, leistete es schon bald sehr gute Dienste.

1984 standen am 30.4.1984 ca. 9 ha Moor des Friedrichshofer Moores in Flammen. Nur durch das schnelle Eingreifen unserer Wehr mit der Wehr Altenholz ist es uns gelungen, ein Übergreifen auf einen ca. 30 Jahre alten Waldbestand zu verhindern.

Wenn früher eine Feuerwehr fast ausschließlich mit dem Löschen von Bränden beschäftigt war, so ist dieses heute ganz anders. Wir sind eben „Mädchen für alles“, dieses ist auch in den Worten der Feuerwehr enthalten: retten, löschen, bergen, schützen. Und auch dieses reicht nicht aus, denn oft blasen wir der Bevölkerung mit unserem Musikzug den Marsch.

Die Statistik unserer Wehr weist seit 1970 81 Einsätze auf. Hierzu kommen die jeweiligen Übungen.

Die Statistik unseres Musikzuges weist seit Bestehen 759 musikalische Einsätze auf. Auch hier kommen die jeweiligen Probeabende hinzu.